Ein Handwerk gründen, Eltern- und Kindergeld beantragen, Unterhaltsvorschuss bekommen: Die Freie Hansestadt Bremen (FHB) verantwortet smarte Onlinedienste für Bürger:innen sowie Unternehmen in Bremen, Bremerhaven und ganz Deutschland. Nach Abschluss der Entwicklung und Vertragszeichnung gehen die Bremer Fokusleistungen kommendes Jahr in den Betrieb über. Die Entscheidungsbefugnis liegt 2024 bei der sogenannten Mitnutzungsallianz – einem Zusammenschluss aus den mitnutzenden Ländern. Bremen steht den Ländern und Kommunen weiterhin als koordinierender Partner verlässlich zur Seite.
Staatsrat beim Senator für Finanzen, Dr. Martin Hagen, zieht Bilanz: „In Bremen digitalisieren wir in den Themenfeldern Unternehmensführung- und Entwicklung und Familie & Kind Verwaltungsleistungen. Viele Bundesländer und Kommunen nutzen unsere Dienste bereits. Wir haben Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen deutschlandweit damit die Möglichkeit gegeben, ihre Anträge digital zu stellen und Prozesse vereinfacht. Jetzt setzen wir alles daran, auch die noch nicht angeschlossenen Kommunen von der Mitnutzung unserer Onlinedienste zu überzeugen. Natürlich arbeiten wir auch laufend an den Funktionen der Onlinedienste weiter.“
Wenn das andere Elternteil den Unterhalt nicht vollständig oder gar nicht zahlt, haben Kinder von Alleinerziehenden Anspruch auf Unterhaltsvorschuss. Unterhaltsvorschuss ist eine Leistung, die mit circa 800.000 Leistungsberechtigten und circa 200.000 Neuanträgen pro Jahr in Deutschland besonders häufig nachgefragt wird. Mit „Unterhaltsvorschuss Online“ funktioniert der Antrag in fast 300 Kommunen in 13 Ländern vollständig digital – das entspricht circa der Hälfte der deutschen Jugendämter.
Unterhaltsvorschuss Online: https://www.unterhaltsvorschuss-online.de/
Mit dem Ja-Wort sind verschiedene Verwaltungsleistungen verbunden. Die (Vor-)Anmeldung zur Eheschließung, die Beantragung eines Ehefähigkeitszeugnisses, die Bestellung der Ehe- und Lebenspartnerschaftsurkunde oder die Nachbeurkundung einer im Ausland geschlossenen Ehe funktionieren mit „Ehe-Online“ unter anderem in ersten Standesämtern in Hessen und Bremen online. Die Onlinedienste sind das Resultat einer erfolgreichen Länderkooperation zwischen Bremen und Hessen.
Das Elterngeld sichert frischgebackene Eltern in der ersten Betreuungszeit finanziell ab. Mit „ElterngeldDigital“ können Eltern den Antrag online ausfüllen und zusammen mit den hochgeladenen Nachweisen abschicken. In Bremen und in Berlin kann der Antrag digital signiert und abgeschickt werden. In den weiteren angeschlossenen Bundesländern müssen Eltern den Antrag noch ausgedruckt und unterschrieben an die Elterngeldstelle senden. In Zukunft soll dieser Schritt aber auch dort entfallen. Ab 2024 übernimmt Bremen die Verantwortung für den Betrieb des Onlinedienstes vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
ElterngeldDigital: https://www.elterngeld-digital.de/
handwerk:digital bietet Handwerker:innen einen zentralen Zugang zu allen wichtigen Onlineservices rund um die Handwerksgründung. In dem Portal können Handwerker:innen verschiedene Antragsprozesse komplett online durchführen, zum Beispiel die Gründung eines Handwerksbetriebs. Antragstellende sowie Handwerkskammern sparen sich dadurch einen oft umständlichen, papierintensiven Antragsprozess.
handwerk:digital: https://handwerksportal-digital.de/
Um an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen, müssen Unternehmen für jede Ausschreibung verschiedenste Eignungsnachweise und Referenzen einreichen. Durch eine ausschreibungsunabhängige Prüfung – die Präqualifizierung (PQ) – haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Eignung im Vorfeld im Sinne der Vergabe- und Vertragsordnung für öffentliche Aufträge gegenüber dem Auftraggeber nachzuweisen. Das Ziel des Onlinedienstes PQ-Portal ist ein zentraler, digitaler und intuitiv nutzbarer Zugang sowie eine zentrale Bereitstellung aller dazu erforderlichen Informationen.
Präqualifizierungs-Portal: https://www.pq-online.eu/
Lieferant:innen haben einen hohen Aufwand bei Bestellprozessen, unter anderem aufgrund mehrerer Interaktionskanäle, unterschiedlicher Katalogsysteme mit verschiedenen Rahmenvertragspartner:innen und aufwändiger Datenpflege. Der Onlinedienst „Lieferantencockpit“ bietet eine einheitliche Interaktionsplattform zu den öffentlichen elektronischen Einkaufssystemen. Das Lieferantencockpit steigert die Attraktivität der Beteiligung an Vergabeverfahren durch optimierte Prozesse in der Interaktion zwischen Lieferant:innen und der Verwaltung.
Lieferantencockpit: https://www.lieferantencockpit.de/
Neben der oben angeführten Auswahl an Leistungen, hat Bremen außerdem folgende weitere Onlinedienste entwickelt.
Unter bestimmten Voraussetzungen können Bremer:innen mit ELFE ihren Elterngeldantrag stellen, Kindergeld beantragen, den Namen des Kindes bestimmen und Geburtsurkunden bestellen. Das Besondere: Der Antrag funktioniert nach dem Once-Only-Prinzip: Mit Once-Only müssen Antragstellende ihre Dokumente nicht mehr selbst anfordern und zu den Behörden bringen. Die zuständigen Stellen rufen, nach Einwilligung, beispielsweise die Gehaltsdaten von angestellten Beschäftigten stattdessen digital automatisch ab. Derzeit werden weitere Abrufe für die Einkommensdaten von Beamt:innen und selbständig Tätigen konzeptioniert.
Bremer Portal für Mitnutzung https://www.mitnutzungsportal.bremen.de/
Das Themenfeld Familie & Kind entwickelt Onlinedienste, die Familien und Paaren zugutekommen. Gleichzeitig erleichtern die digitalen Leistungen auch die Arbeitsabläufe für Mitarbeitende aus Jugend- und Standesämtern. Termine koordinieren, Daten erfassen und übertragen – all diese Prozesse werden durch die Onlinedienste einfacher oder entfallen sogar komplett. So bleibt den Mitarbeitenden in den Ämtern mehr Zeit für persönliche Beratungen, die dabei helfen, die richtige Leistung für Familien und Paare zu finden.
Im Themenfeld „Unternehmensführung & -entwicklung“ (UFE) entwickelt Bremen digitale Dienste, mit denen Unternehmen an Ausschreibungsprozessen beteiligt und öffentliche Beschaffungen organisiert werden. Ziel ist es, bürokratische Hürden im Beschaffungsprozess abzubauen, die Interaktion zwischen Lieferant:innen und der Verwaltung zu erleichtern und den Wettbewerb bei öffentlichen Aufträgen zu stärken.
