In öffentlichen Beschaffungs- und Vergabeprozessen mangelt es immer noch an Zentralisierung, Digitalisierung und Einheitlichkeit. Unternehmen als potenzielle Bieter müssen in zahlreichen verschiedenen Vergabeplattformen von Bund, Ländern und Kommunen recherchieren, um passende Ausschreibungen zu finden. Hier setzt der „Datenservice Öffentlicher Einkauf“ an. Er bündelt alle Vergabesysteme der Bundesrepublik Deutschland in einer multifunktionalen Plattform und ist somit eine einheitliche und zentrale Ausschreibungs- und Bekanntmachungsdatenbank. Das ermöglicht einen vereinfachten Unternehmenszugang zur öffentlichen Beschaffung und vereinfacht das Suchen und Finden von relevanten Ausschreibungen sowie die Teilnahme an Vergabeverfahren.
Mit der Anpassung des § 10a der Vergabeverordnung (VgV) wurde festgelegt, dass ab dem 25. Oktober 2023 alle öffentlichen Bekanntmachungen im Oberschwellenbereich im neuen eForms-DE Standard über den Datenservice Öffentlicher Einkauf an das Amtsblatt der EU (TED) übermittelt werden müssen.
Der Datenservice Öffentlicher Einkauf besteht aus folgenden drei Komponenten:
Der Vermittlungsdienst und der eSender-Hub wurden durch die Freie Hansestadt Bremen entwickelt. Der BKMS ist eine Entwicklung des Beschaffungsamts des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BeschA). Der Datenservice Öffentlicher Einkauf wird durch ein Self-Service-Portal und ein System zum manuellen Erfassen von Bekanntmachungen flankiert. Die Anbindung an den Datenservice Öffentlicher Einkauf erfolgt über den Vermittlungsdienst.
Alle Projektinformationen finden Sie auch in folgendem PDF zusammengefasst:
Produktdatenblatt Datenservice Öffentlicher Einkauf (pdf, 417.6 KB)
Vermittlungsdienst (im Kontext des Datenservice Öffentlicher Einkauf)
Umsetzungsprojekt Vergabe
Teilprojekt Zugang zur öffentlichen Vergabe
Weitere Leistungen des UP:
Der Onlinedienst ist seit Dezember 2022 zur Nutzung verfügbar. Seit dem 25.10.2023 sind alle Bundesländer und der Bund an den Vermittlungsdienst angebunden und realisieren über den Datenservice Öffentlicher Einkauf die standardbasierte Einführung von eForms in Deutschland und die Einrichtung eines vereinfachten Zugangs für Bieter zur öffentlichen Beschaffung.
Freie Hansestadt Bremen
Claude Kenfack (Leistungsverantwortlicher Zugang zur öffentlichen Vergabe), Peter Büsing (Umsetzungskoordinator des Umsetzungsprojekts Vergabe)
Vorteile für die öffentliche Verwaltung:
Vorteile für Unternehmen:
Die Anbindung an den Datenservice Öffentlicher Einkauf erfolgt über den Vermittlungsdienst. Der Vermittlungsdienst überführt Auftrags- und Vergabebekanntmachungen von möglichst allen Vergabeplattformen in ein einheitliches, auf den Vorgaben der EU-Durchführungsverordnung zu elektronischen Vergaben (eForms) basierendes Format und übermittelt diese an den BKMS.
Unternehmen, die an öffentlichen Vergaben teilnehmen
eForms-DE, Peppol und ELSTER
Die Nutzung ist mittels Internetbrowser möglich. Die Anbindung für Vergabesysteme erfolgt über die jeweiligen Fachverfahrenshersteller.
Eine Nutzung ist gemäß der „Verordnung zur Anpassung des Vergaberechts an die Einführung neuer elektronischer Standardformulare („eForms“) für EU-Bekanntmachungen und an weitere europarechtliche Anforderungen“ vom 23.08.2023 für die Länder entgeltfrei. Die Verantwortung des Datenservice Öffentlicher Einkauf wurde im Oktober 2023 an das BeschA übertragen.
Mittel für die Anbindung sind gemäß der OZG-Regulatorik bis zum 31. Dezember 2023 gegeben. Bei der Einbindung eigener Dienstleistungen zur technischen Realisierung sind diese durch die Länder selbst zu finanzieren.
Nortal AG, Bundesdruckerei GmbH
Die Anbindung erfolgt über REST oder die Peppol-Schnittstelle.
Aktuelle Meldungen finden Sie auf der Webseite: https://www.finanzen.bremen.de/digitalisierung/digitalisierung-von-verwaltungsleistungen-fuer-unternehmen/digitale-beschaffung-103422